Lebenshilfe - staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte

Karl-Eichler-Schule

Wir schaffen die Umgebung für individuelles lebenspraktisches Lernen

Die staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte ist eine im niedersächsischen Schulgesetz (§ 162) verankerte Beschulungsform mit 30 Stunden wöchentlicher Beschulung für Kinder mit einem Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung. Hier erfüllen Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ihre 12-jährige Schulpflicht. Eine Beschulung ist bis zum 21. Lebensjahr möglich.

Kleine Klassenstärken und viel individuelle Betreuung

Eine Klasse der Karl-Eichler-Schule besteht aus in der Regel bis zu acht Schülerinnen und Schülern und wird von einer Sonder-, Heil-, oder Sozialpädagogin, ErzieherIn mit Zusatzausbildung oder HeilerziehungspflegerIn geleitet. Als Zweitkraft ist in der Regel eine ErzieherIn beschäftigt. Die dritte Kraft, eine PraktikantIn im Bundesfreiwilligendienst oder QuereinsteigerIn, vervollständigt das Team.

Unterstützt wird die Förderung der Schülerinnen und Schüler durch unseren begleitenden Dienst mit einer SportlehrerIn, zwei ReitlehrerInnen, einer Musik- und einer Medienfachkraft.

Lernziele: Spaß am Wissen und an der Eigenständigkeit

Grundlage für die Lernziele und Lernmethoden unseres Fachunterrichts bildet das „Kerncurriculum für den Schwerpunkt Geistige Entwicklung“ des niedersächsischen Kultusministeriums. Die Unterrichtsthemen orientieren sich an den aktuellen und lebensbedeutsamen Bedürfnissen sowie den individuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler.

Kommunikation

Mit Schülerinnen und Schülern, die wenig oder gar nicht sprechen, kommunizieren wir im Rahmen von Unterstützter Kommunikation. Körpereigene Kommunikationsformen (wie Blickrichtung, Mimik oder Gebärden) werden ebenso genutzt wie externe Symbolsysteme, technische Hilfen und elektronische Sprachausgabegeräte ("Talker").

Therapien

Viele unserer Schüler sind regelmäßig auf therapeutische Hilfen wie Physiotherapie, Sprachtherapie und Ergotherapie angewiesen. Auf Verordnung eines Arztes können diese Behandlungen in den schulischen Tagesablauf integriert werden. Geeignete Räume stehen dafür zur Verfügung.

Schulleben

Im Mittelpunkt des Schullebens und des Schulalltags stehen neben dem lebenspraktischen Training sowohl die Vermittlung der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen), als auch der differenzierte Fachunterricht.

Weitere Infos zu unserem Schulleben entnehmen Sie bitte dem Schulprogramm.

Englisch
  • den Gebrauch im Alltag
  • Lieblingssongs mitzusingen
  • mit anderen eine Fremdsprache zu sprechen
Deutschunterricht

Lesen und Schreiben befähigt den Einzelnen, sich in der sozialen Umwelt zu orientieren. Deshalb ist der Deutschunterricht für unsere Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Lernbereich. Das Erlernen ist ein Prozess und umfasst mehrere Stufen:

Lesen

  • Situationslesen
  • Bilderlesen
  • Symbole und Signale lesen
  • Ganzwortlesen
  • Schriftlesen

Schreiben

  • Kritzelstadium
  • Schemazeichnen
  • erste Buchstaben
  • Lautschrift
Mathematikunterricht

Die Uhr lesen, telefonieren, mit Geld umgehen, die Küchenwaage oder ein Lineal benutzen zu können, verhilft den Schülerinnen und Schülern zu einer klaren Orientierung und mehr Selbständigkeit. Das Vermitteln und Üben von mathematischen Grundlagen ist immer eingebettet in konkrete Handlungen. Die Schülerinnen und Schüler erproben ihre neu erworbenen Kenntnisse in lebensnahen Situationen.

Sachunterricht

Interesse an der Welt wecken und diese auch erklären... Das ist das Ziel im Sachunterricht. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit verschiedenen Methoden Themen aus den Bereichen Gesellschaft, Geschichte, Raum, Natur und Technik kennen. Die schulspezifisch festgelegten Themen werden auf die Klasse zugeschnitten vorbereitet und vermittelt. Handlungsorientierung steht hier immer im Vordergrund. Im Sekundarbereich 1 wird der Sachunterricht in die Fachbereiche Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften und Arbeit/ Wirtschaft/ Technik unterteilt.

Sportunterricht

Im Sportunterricht werden mit vielen verschiedenen Regelspielen und Übungen (mit und ohne Gerät) die motorischen und sensorischen Fähigkeiten geübt, verfeinert und koordiniert. Spaß und Freude an der gemeinsamen Bewegung (auch zur Musik)
stehen im Mittelpunkt der Stunden.

Durch regelmäßige Nachbesprechungen werden die Schülerinnen und Schüler in die Unterrichtsgestaltung eingebunden.

Schwimmunterricht

Für den Schwimmunterricht werden Gruppen aus Schülerinnen und Schülern zusammengestellt, die sich auf einem ähnlichen Leistungsstand befinden. Das ermöglicht ihre individuelle Förderung durch Wassergewöhnung, Muskelentspannung und Leistungsschwimmen. Das Leistungsschwimmen können sie mit Schwimmabzeichen abschließen.

Reitunterricht

Einmal wöchentlich steht für alle Schülerinnen und Schüler Reiten (unter fachlicher Anleitung) auf dem Stundenplan. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, das Reiten zu erlernen, auch wenn das im Einzelfall ein nicht unerwünschter Nebeneffekt ist. Vor allem geht es darum das Pferd und das Erlebnis Reiten zu nutzen, um Lernprozesse anzustoßen.

Das Pferd mit seinem eigenen Aufforderungscharakter

  • hilft Angst zu überwinden
  • hilft Vertrauen aufzubauen
  • hilft Beziehungen zu knüpfen
  • hilft Verantwortung zu übernehmen
  • fordert zur Kontaktaufnahme auf und
  • ermöglicht Kommunikation auf allen Ebenen.

Das Reiten auf einem Pferd mit seinem rhythmischen Bewegungsablauf dient der Lockerung und Stärkung der Muskulatur, fördert Koordination und Gleichgewicht, unterstützt das Körperbewusstsein und die Raumlageorientierung und dient der Wahrnehmungsentwicklung.

Fußball-Arbeitsgemeinschaft

Die Fußball-AG wird klassenübergreifend angeboten. Die Schülerinnen und Schüler erlernen hier die einfachen Techniken und Regeln des Fußballspiels. Spaß, Teamfähigkeit und das soziale Lernen sind wesentliche Aspekte dieser Arbeitsgemeinschaft. Die Mannschaft kann sich innerhalb von Freundschaftsspielen oder Turnieren regelmäßig mit anderen Mannschaften messen und sich über Erfolge freuen!

Unterricht in der Abschlussstufe

Die Abschlussstufe arbeitet auf der Grundlage der „Rahmenrichtlinien des Niedersächsischen Kultusministeriums für die Abschlussstufe". Alle Schülerinnen und Schüler wechseln unabhängig vom Schweregrad ihrer Behinderung mit ca. 18 Jahren in diese Schulstufe.

Die Abschlussstufe befindet sich in einem separaten Neubau gegenüber dem Hauptgebäude in der Schopenhauer Straße. Die Schülerinnen und Schüler bewirtschaften die Abschlussstufe im Wesentlichen selbst. Jeder Schülerin und jedem Schüler soll es seinen individuellen Möglichkeiten entsprechend in realen Lern- und Lebenssituationen ermöglicht werden, sich als eigenständige Persönlichkeit zu erfahren, seine Bedürfnisse und Wünsche zu entdecken und in verschiedenen Lebensbereichen Eigenverantwortung zu tragen (Ich-Erfahrung), sich allmählich von der Familie zu lösen und eigene Möglichkeiten der Wohnform zu entdecken (Wohnen). Freie Zeit soll nach individuellen Interessen gestaltet und mit Freude, Wohlbefinden und Entspannung ausgefüllt (Freizeit) werden.
Jeder Schüler soll sich durch Unterrichtsprojekte und Praktika mit verschiedenen Werkstoffen, Werkzeugen und Arbeitsabläufen bekannt machen und sich auf die unterschiedlichen Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt vorbereiten (Arbeit und Beruf), die Aufgaben verschiedener Behörden und Einrichtungen kennenlernen, sich beim Agieren im öffentlichen Raum sicher fühlen (Öffentlichkeit) und sich der natürlichen Umwelt gegenüber verantwortungsbewusst und wertschätzend verhalten (Umwelt).

Projekte

In jedem Schuljahr gibt es eine klassenübergreifende Projektwoche. Alle Kinder arbeiten dann an einem Thema und präsentierne die Ergebnisse am letzten Tag.

Chor und Musik

Musikalisches Erleben und Handeln ist im heilpädagogischen Bereich ein Schlüssel zu den Schülerinnen und Schülern. Deshalb trifft sich jede Woche unser Schulchor und singt, weil es Spaß macht. Außerdem probt er für kleine Auftritte.

Klassenfahrten

Klassenfahrten haben einen hohen Wert für die soziale und emotionale Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler; und auch die Klassengemeinschaft als Ganze erhält dabei wichtige Impulse. Da unser Kostenträger die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, nutzen unsere Klassen regelmäßig die Möglichkeit, Klassenfahrten zu unternehmen. Dafür mieten wir meist für eine Woche Ferienhäuser an, in denen die Schülerinnen und Schüler sich selbst versorgen und von wo aus sie Ausflüge und Naturerkundungen unternehmen können.

Gestalten

Der praktische Umgang mit verschiedenen Materialien und Medien soll die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken. Sie lernen Mittel und Möglichkeiten kennen, sich auszudrücken und ihre Umwelt zu gestalten.

Hauswirtschaft

Lebenspraxis vermitteln ist ein großes Ziel unserer Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbst versorgen zu können. Sie beschäftigen sich mit allen relevanten Themen, z.B.: Einkauf, Sauberkeit im Haushalt oder selbstverständlich Kochen und Backen.

Anmeldung

Kinder und Jugendliche mit einem Förderbedarf im Bereich der Geistigen Entwicklung können ihre Schulpflicht in unserer Karl-Eichler-Schule ableisten. Die schulrechtliche Aufnahmevoraussetzung bildet ein aktueller Beschulungsbeschluss der Schulbehörde auf der Grundlage des niedersächsischen Schulgesetzes.

Die Finanzierung des Schulbesuchs in der Karl-Eichler-Schule basiert auf der Grundlage der Eingliederungshilfe. Gerne helfen wir Ihnen bei Fragen zum Anmeldeverfahren. 

Elternarbeit

Durch Gespräche, Elternabende, Elternsprechtage und Hausbesuche bleiben wir im steten Kontakt. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht stete Entwicklungsfortschritte.

Wir haben einen aktiven Schul-Elternrat. Er besteht aus den gewählten Elternsprechern der Klassen und deren Vertretungen. Der Elternrat trifft sich mindestens zwei Mal im Jahr. 

Schülervertretung

Wir sind insgesamt 10 Schülerinnen und Schüler in der Vertretung. Wir treffen uns regelmäßig und beraten über Sachen, die wir gut finden oder die wir ändern wollen.
2 Lehrer helfen uns dabei. In der Schule hängt ein Bild von uns. Dann weiß jeder, dass wir die Schülervertretung sind. Manchmal kommt die Schulleiterin zu unserem Schülerrat und wir können unsere Fragen an sie stellen.