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Bundesfreiwilligendienst in Brake „Täglich etwas Gutes tun“

Bundesfreiwilligendienst In Brake „Täglich etwas Gutes tun“


BrakeDavid spricht den übrigen Mädchen und Jungen aus der Seele: „Wie einfach es doch ist, etwas Gutes zu tun“, sagt der 18-Jährige. Seit August absolviert er bei der Lebenshilfe in Brake seinen Bundesfreiwilligendienst, so wie die anderen 13 Bufdis, die mit ihm am Tisch sitzen. Er habe extrem an Menschenkenntnis gewonnen, pflichtet ihm Malte (16) bei, der gleichfalls viel Verantwortung trägt bei seiner Arbeit für die Lebenshilfe. „Neben dem guten Einstieg ins Berufsleben kann ich Menschen jetzt besser verstehen“, merkt er an.

Lob für die BFDler

Im Bundesfreiwilligendienst engagieren sich junge Frauen und Männer für das Allgemeinwohl. Sie arbeiten im Bereich des Sports, der Integration und des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich, so wie Aileen. „Ich bin dem Thema jetzt viel offener gegenüber. Die Arbeit macht Sinn“, erwähnt die 19-Jährige. Sie brauchte das eine praktische Jahr für ihr Fachabitur. Nun möchte sie nach ihrer sozialen Arbeit bei der Lebenshilfe Wesermarsch Biotechnik für maritime Ressourcen am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven studieren.

Wer noch nicht weiß,

wie es nach der Schule weitergehen soll und Interesse daran hat, ein Jahr mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu arbeiten, der sollte über einen Bundesfreiwilligendienst bei der „Lebenshilfe“ nachdenken. Infos gibt es unter Telefon  04401/3020 oder per E-Mail an andrea.pankow@lebenshilfe-brake.de.

Die Lebenshilfe Wesermarsch für Menschen mit Behinderung hat ihren Standort an der Händelstraße 5 in Brake. Die Geschäftsführerin Andrea Pankow betont, dass einmal gesagt werden müsse, wie gut die Lebenshilfe von den BFDler, wie man sie bei der Lebenshilfe in Brake nennt, unterstützt werde. Dilara aus Nordenham beispielsweise hat die Arbeit bislang so gut gefallen, dass sie weiter im sozialen Bereich bleiben möchte. „Der Einstieg hier in Brake war gut“, sagt die 18-Jährige. Sie habe sich vorher informiert und sich dann um einen Platz beworben.

Auch Emily (17) fühlte sich von der Tätigkeit im sozialen Bereich angesprochen, wie sie erzählt. Nachdem sei keinen Ausbildungsplatz gefunden hatte, stieß sie im September zu den übrigen Bufdis. „In jeder Situation lernt man dazu“, berichtet Dilara. Dass sie offener geworden sei und sich im Alltag nun auch mehr zutraue, an Selbstvertrauen gewonnen habe, erzählt Emily. Sie brauche nicht mehr so viel Hilfe.

Das Verhältnis unter den 14 Bufdis ist gut. Sie verstehen sich, treffen sich verschiedentlich auch nach Feierabend und an den freien Wochenenden. Die Abbrecherquote bei der Lebenshilfe in Brake sei sehr gering, betont Andrea Pankow. Das liege zum einen sicherlich an der kollegialen Atmosphäre, die in der Einrichtung herrsche. Und zum anderen an der Bereitschaft der Mitarbeiter, sich auf andere einzulassen und offen mit ihnen umzugehen. Das bestätigen die Bufdis. Sie würden von allen als vollwertige Kollegen behandelt.

„Ich habe gemerkt, dass man hier gebraucht wird“, sagt Thorge (19). Dass es ihr bei der Lebenshilfe sehr gut gefällt, erzählt Marieke (18) aus Jade. Vor seiner Ausbildung zum Sozialassistenten in Elsfleth steht nun Malte, der Heilerziehungspfleger werden möchte, nach seinem Engagement in Brake. „Vor zwei Jahren hatte ich noch keinen Plan. Die Arbeit hier ist eine gute Alternative“, berichtet Julian (19).

Insgesamt 100 Mitarbeiter arbeiten bei der Lebenshilfe Wesermarsch. Waren unter ihnen im Jahr 2010 noch zehn Bufdis, so sind es mittlerweile 14. „Wir haben ein Kontingent von 15“, sagt Andrea Pankow. Die Einsatzbereiche der Bundesfreiwilligendienstler seien sehr vielfältig. Sie würden am 1. August bei der Lebenshilfe beginnen für zehn bis elf Monate bis zum Ende der Sommerferien. Ein Vertrag werde zwischen den Bufdis, dem Land Niedersachsen und der Lebenshilfe geschlossen, das monatliche Entgelt bei einer 38,5 Stunden Woche liege bei 430 Euro.

Freiwillig – nicht umsonst

Morgens geht es für die jungen Leute früh los, insbesondere dann, wenn sie Busdienst haben. Start ist dann um 6.30 Uhr. Der Dienst geht reihum. Dann fahren sie als Begleitperson mit im Bus und sorgen dafür, dass alle Kinder heil von ihrer Haustür in den Kindergarten kommen. Genau diese Herausforderungen seien es, an denen man im Laufe des Jahres wachse, da sind sich alle Freiwilligen einig, so Andrea Pankow.

Jeder Bufdi hat eine feste Gruppe oder Klasse, die er zusammen mit weiteren Kollegen betreut. Dafür hat er sich gleich zu Beginn entschieden. Sobald man in der Gruppe oder Klasse angekommen ist, wird besprochen, was wichtig ist: Themen sind unter anderem Logopädie und Ergotherapie. „Wir wissen, dass wir den jungen Leuten viel zumuten“, sagt Andrea Pankow.

 

Brake David spricht den übrigen Mädchen und Jungen aus der Seele: „Wie einfach es doch ist, etwas Gutes zu tun“, sagt der 18-Jährige. ...

Bundesfreiwilligendienstler bei der Lebenshilfe Wesermarsch in Brake Bild: Ulrich Schlüter